Foto: Ilknur Boyraz

Sagen Sie mal…

2 thoughts on “Sagen Sie mal…

  1. „(…) grunzte nur böse mit meinem vollen Mund, funkelte sie mit zornigen Augen an, drehte mich kauend weg und stapfte wie ein wütender King Kong zum anderen Ende der Haltestelle. Innerlich beschimpfte ich sie mit den fiesesten Worten, die man sich nur vorstellen kann.“

    Aha. Du bist also die diejenige, die für den schlechten Ruf der Berliner verantwortlich ist, von wegen kurz angebunden, derb und pampig. Ich seh Deine King Kong-Schnute direkt vor mir 🙂 Okay, das war ein Ausrutscher, ansonsten scheinst Du im gesättigten Zustand ja geradezu prädestiniert für den Beruf der Fremdenführerin zu sein.

    Kleine Stilkritik: im öffentlichen Raum wie U- oder S-Bahn Videocalls und Telefonate, insbesondere Arbeitsbesprechungen zu führen, die andere mithören können (also wenn Du dann antwortest), empfinde ich als Mitreisende sehr unerquicklich. Arbeitspalaver stört mein Wellness-Bedürfnis, da werde ich auch schon mal pampig, wenn ich mir die Interna einer sterbenslangweiligen Teambesprechung anhören muss. Meist versuche ich ein Buch zu lesen, was dann scheitert, da ich den Palaver nicht ausblenden kann. Anders verhält es sich mit Beziehungstratsch unter Freundinnen, da höre ich gerne mal mit, da der Themenkomplex zu meinen privaten Interessen gehört. Imbiss unterwegs finde ich im Einzel(not)fall tolerabel, aber auch nur wenn die Nahrungsaufnahme nicht von Gekrümel, Tütengeraschel, Schmatzen und Zwiebel- oder Koblauchgeruch begleitet wird. Ich bin da recht altmodisch, stelle ich fest. Seit ich vor 26 Jahren nach Mitte gezogen bin, habe ich zunehmend die Vorstellung entwickelt, dass ich bei meinen Wegen von A nach B in unserer stark touristisch frequentierten Ecke von Berlin, eine Vorbildfunktion in Sachen Außenwirkung der Berliner Bevölkerung auf Touristen habe. Ich versuche mich möglichst gut zu kleiden, um auch auf eventuell entstehenden Reisefotos der Berlin-Gäste, ein Element abzugeben, das nicht wegretuschiert werden muss. Die Touristen sollen mit dem Eindruck abreisen: „tolle Leute hier!“ Dazu gehört natürlich auch die von dir praktizierte Offenheit mit proaktiven Freizeitgestaltungshinweisen. Du bist da schon ganz, ganz weit vorne! 🙂

    1. Danke, liebe Gaga! 🤗 In öffentlichen Verkehrsmitteln (laut) zu telefonieren, missbillige ich auch – da bin ich ganz bei Dir (Ausnahme Beziehungsgespräche – auch da bin ich ganz bei Dir 😂) Schlimm, diese wichtigtuerischen „Arbeitsbesprechungen“. Erst neulich saß in der Tram ein Typ neben mir – also wenn er alt war, dann so Mitte 30 – der für alle Fahrgäste hörbar seinem Mitarbeiter ein „Feedback“ zu seiner enttäuschenden Arbeitsleistung gab.
      Was ich meinte, ist das Telefonieren beim Spazierengehen / die Straße entlanglaufen – und trotzdem dabei unglaublicherweise angesprochen werden 😅
      Imbiss einnehmen in öffentlichen Fahrzeugen finde ich aus den von Dir genannten Gründen auch ganz schlimm! Finde ich sehr gut, dass Du in Sachen Stil und Außenwirkung eine Vorbildfunktion übernimmst und die Touristen nicht nur mit Deiner Nettigkeit erfreust. Das Auge reist schließlich mit! 😃

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