Sophia Loren wird heute 90. Für mich ist diese Frau in Sachen Ausstrahlung, Erotik, Weiblichkeit und Sinnlichkeit gepaart mit Stärke, Bodenständigkeit und Grandezza unerreicht. Sie gilt als eine der letzten Filmdiven unserer Zeit. Schon als Kind habe ich für sie geschwärmt und die alten Filme mit ihr aus den fünfziger und sechziger Jahren geliebt. Sie war wunderschön, aber warm und authentisch; sexy, aber nicht vulgär.
Eine ganz besondere Mischung aus Intelligenz, Humor und Temperament – ja, Feuer!
Wenn man in mein Wohnzimmer kommt, fällt der Blick auf einen Sophia Loren-Bildband, der seit Jahren zentral auf einer Kommode steht. Als meine Wohnung im vorletzten Jahr wegen eines Wasserschadens teilsaniert werden musste, haben mir die Bauarbeiter hinterher offenbart, wie begeistert sie von dem Sophia-Buch waren.
Sofia Villani Scicolone, geboren am 20.09.1934 und in ärmlichen Verhältnissen in Pozzuoli bei Neapel aufgewachsen, machte eine beeindruckende Weltkarriere, die nicht nur ihrem Talent und ihrer Ausstrahlung zu verdanken war, sondern auch ihrem Entdecker, Mentor und späteren Ehemann, dem 22 Jahre älteren Filmproduzenten Carlo Ponti. Er erfand den Namen „Sophia Loren“ und ebnete ihr mit einer klugen Rollenauswahl den Weg nach Hollywood. Ob als temperamentvolle Pizzabäckerin, italienisches Kindermädchen in Washington oder verwöhnte Firmenerbin: Sie fesselte das Publikum vor allem durch ihre Ausstrahlung und ihr komödiantisches Talent. Zur preisgekrönten Charakterschauspielerin wurde sie durch die achtfache Zusammenarbeit mit Regisseur Vittorio de Sica. 1962 bekam sie den Oscar für ihre brillante Leistung als verwitwete Mutter in dessen Kriegsdrama „…und dennoch leben sie“. Und nicht zu vergessen die legendäre Striptease-Szene in „Gestern, heute und morgen“ mit ihrem Lieblingsfilmpartner Marcello Mastroianni, die beide 30 Jahre später in Robert Altmans „Prêt-á-porter“ persiflierten.
Für ihre geliebte Familie – zwei Söhne gebar sie Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre – trat sie freiwillig kürzer und konzentrierte sich auf ausgewählte Filme in Italien. 1991 bekam sie den Oscar für ihr Lebenswerk.
Ich liebe Sophia‘s Zitat: „Alles, was Sie hier sehen, verdanke ich Spaghetti.“ Und dieses: „Ich würde lieber Pasta essen und Wein trinken als eine Size Zero zu sein“. Ich habe in Italien gelebt, tonnenweise Nudeln gegessen, kann mir ein Leben ohne Pasta und Wein nicht vorstellen – aber müsste lügen, wenn ich behaupten wollte, dass ich mir nicht jeden Tag Gedanken um meine Figur mache.
Apropos Italien: Egal ob im Süden am Meer oder am Gardasee, ich fühle mich da immer ein bisschen wie Sophia. Also so wie ich glaube, dass es sich anfühlen muss, Sophia zu sein. Vor allem, wenn ich ein Kleid trage. Ich hab ältere Fotos von mir auf Capri gefunden, über die ich sehr lachen muss, weil man mir echt ansieht, dass ich mich fühle wie einem alten italienischen Film entsprungen, natürlich mit mir in der Hauptrolle. Komischerweise habe ich das Sophia-Gefühl nicht, wenn ich am Wannsee oder am Brandenburger Beetzsee entlang schlurfe.
Ihren bisher letzten Film drehte Sophia 85-jährig für die Netflix-Produktion „Du hast das Leben vor dir“ (2020) unter der Regie ihres Sohnes Edoardo Ponti. Stark und berührend ihre Darstellung der Holocaust-Überlebenden und Tagesmutter Madame Rosa.
Sophia sagt: „Es gibt einen Jungbrunnen – es ist dein Geist, dein Talent, deine Kreativität, mit der du lebst und liebst. Wenn du lernst, diese Quelle anzuzapfen, hast du das Alter wirklich besiegt.“ Ich wünsche uns allen, dass wir diese Quelle anzapfen – und ein bisschen Sophia in uns bewahren und feiern.
Übrigens ist in den USA heute kurioserweise der „Tag der Pepperoni-Pizza“ (National Pepperoni Pizza Day.) Das ist doch ein schöner Zufall – ich finde, wenn Sophia Loren eine Pizza wäre, dann definitiv eine Pepperoni-Pizza! Jetzt mache ich mir erstmal eine große Portion Spaghetti Napoli.
Auguri, meravigliosa Sophia & salute ai prossimi dieci anni!!
lieb ich auch…!!! ❤
Kann man denn Sophia auch NICHT lieben? In meiner Küche hängen seit Ewigkeiten zwei Fotografien von ihr, die hier, schön gerahmt, für eine Lasagne-Werbung und Sophia von hinten. am Fenster vom Hotel Carlton in Cannes. Auch wunderbar: wenn sie singt, besonders dieses Lied, das griechische „Ti ’ne afto pou to lene agapi„. Große Liebe 💋
Das sind wunderbare Fotos, cara Gaga! 😍 Das griechische Lied kannte ich noch nicht, wunderschön – grazie mille! Ich mag dieses sehr – „Bing Bang Bong“ aus dem Film „Hausboot“ 😄 https://youtu.be/np3kxw2ih7o
Hier mein Favorit:
https://www.youtube.com/watch?v=UtXWBiI5o-M
Und hier noch einer mit Petter Sellers:
https://www.youtube.com/watch?v=DUZCXaStvnc
Mein Vater liebte italienische Filme, entsprechend wurde ich auch so geprägt, vor allem von Sophia und Marcello 🥰
Danke für die tolle Hommage 🌻
Grazie mille, lieber Aras! 😍 Danke für die erheiternden Links! 😄💃🏻