Zeitinseln

8 thoughts on “Zeitinseln

  1. Du hast es am Ende bestens auf den Punkt gebracht: „Fluch und Segen…“ 😊

    Früher habe ich nur auf den „fluchigen“ Teil geschaut und habe alles als „a-soziale Medien“ bezeichnet. Heute sehe ich sehr viel „segenreiches“ dabei. Die ganzen tollen Beiträge auf Youtube und Insta, die mich weitergebracht haben. Die ganzen Diskussionen unter den Beiträgen, die mich einerseits ärgern und andererseits mir bewusst machen, dass es eine Meinungsvielfalt gibt. Dort sehe ich auch, wie die Leute miteinander verbal umgehen. Noch bedauerlicher ist es jedoch, feststellen zu müssen, dass dies mittlerweile auch im realen Leben der Fall ist :/

    Dennoch: beim Umgang mit diesen Medien sehe ich bei mir viel Optimierungspotential, um mir mehr Zeitinseln er ermöglichen. Sehr kluge Gedanken von dir 🙏

  2. Für mich sind diese sozialen Internet-Treffpunkte eine sich ganz organisch anfühlende Ergänzung zum Leben in der (Achtung, zwanzig Jahre alter Blogger-Begriff) „Kohlenstoffwelt“. Allerdings habe ich – unglaublich aber wahr – kein Whatsapp, was die allermeisten verwundert, die diese Anwendung anscheinend wie die Luft zum Atmen brauchen. Seit sechzehn Jahren bin ich auf facebook, mit einer überschaubaren Freundeszahl. Unterwegs habe ich kein Handy dabei. Insofern freue ich mich beim Nachhausekommen zu gucken, ob ich auf fb oder meinem Blog neue Kommentare habe. Das ist im weltweiten Vergleich wahrscheinlich schon annähernd digital Detox 🙂 An hysterischen Polit-Debatten, wo sich gegenseitig mit Schlamm und Dreck beworfen wird, beteilige ich mit grundsätzlich überhaupt nicht, weil mir der ganze Stil schon ästhetisch überhaupt nicht zusagt, bin da zu sehr Schöngeist. In meinem Atelier habe ich weder Internet noch TV noch Telefon und verweigere Spontan-an-die-Tür-Klingelnden die Türöffnung (außer der Polizei). Einmal versuchte ich über einen Hotspot mit dem Notebook doch im Atelier online zu gehen, hat nicht geklappt und mich irgendwie erleichtert. Das ist so ein unerhörtes Retro-Lebensgefühl, was sich dort abspielt, ich fühle mich wie weit verreist. Rückwärts in der Zeit. Und doch ganz in der Gegenwart.

    1. „Rückwärts in der Zeit und ganz in der Gegenwart“ – dieses Gefühl kann ich nur bestätigen. Unvergesslich, wie Jenny und ich Dich mal in deinem magischen Atelier besucht haben und ich zum ersten Mal Deine Schätze sah und aus dem Staunen nicht herauskam. Wir probierten lachend Kaftane und Kleider an, die Du online bestellt hattest. Tranken Wein, alberten und philosophierten auf dem
      Balkon. Eine wunderbare Zeitinsel in der Abendsonne. 🙌🏼🌞💝

  3. Nachtrag: Sorry für die mitgelieferten zusammenhanglosen Wörter am Ende meines Kommentars. Bin eben doch nur aus der digitalen Steinzeit ins Mittelalter aufgestiegen. 🤷‍♀️

  4. Ahhh, heute ist ja Mittwoch. Schön, dass Du doch noch Zeit für Deinen Blog gefunden hast, trotz Deiner ganzen Arbeitswelt.
    Du hast wieder den Nagel auf den Kopf getroffen, liebe Saski. Du sprichst mir aus dem Herzen. Auch ich bin mittlerweile in den letzten zehn Jahren, trotz meines doch schon fortgeschrittenen Alters, mit meinem Handy und WhatsApp sehr verbunden. Facebook und Instagram lasse ich nach wie vor nicht an mich heran. WhatsApp ist wirklich auch für mich Segen und Fluch zugleich.
    Wenn ich täglich 5 Videos( gemeint sind- von nur einer ehemaligen Kollegin) ,die mitunter über eine Stunde dauern und auch nur meinen bereits recherchierten Faktencheck enthalten, in der Anzeige sehe, schreie ich innerlich vor Wut auf. Natürlich höre ich diese nicht oder höre nur kurz rein, aber der bloße Anblick löst bei mir schon stressiges Unbehagen aus.
    Auch bei Familienfeiern würde ich mir soooo wünschen, dass die Handys keinen Platz in der Aufmerksamkeit bekommen, sondern die auf wenige Male begrenzte Zeit einfach nur zum Quatschen und gemeinsamen Lachen genutzt wird.
    Soll der Segen von WhatsApp und Co. überwiegen. Ich liebe die Fotos unserer kleinen Enkelin und die Lebenszeichen unserer beiden großen Enkel. Auch tun mir die aktuellen Tagesberichte und Wünsche für den Tag mit Fotos von meinen Schulfreundinnen und der Austausch von Erinnerungen gut.
    Ich denke, auch bei diesem Thema gilt: Die Dosis macht das Gift.
    meiner Schulfreundinnen gut

    Wieoft

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